Achtsamkeit
Achtsamkeit ist ein einfaches und äusserst wirksames Mittel zum Stressabbau und zur Förderung der Stresstoleranz, der Gesundheit und des Wohlbefindens.
Unter Achtsamkeit versteht man eine besondere, nicht-wertende und akzeptierende Art der Aufmerksamkeit. Sie ermöglicht uns, innere und äussere Geschehnisse unmittelbar zu betrachten, ohne dass wir uns gefühlsmässig darin verlieren und automatisch handeln.
In der Hektik des Alltags geht die Achtsamkeit jedoch häufig verloren. Insbesondere in schwierigen Situationen reagieren wir in reflexartigen Mustern, vorhandener Stress wird dadurch oft verstärkt oder aufrechterhalten. Wir funktionieren dann im "Autopilot", werden von den Gedanken und Gefühlen gesteuert und verlieren unsere Handlungsfreiheit.
Achtsamkeit ist eine universelle Fähigkeit des menschlichen Geistes. Durch sie lernen wir auch in schwierigen Lebensumständen Akzeptanz und innere Ruhe zu finden. Die wache, akzeptierende Wahrnehmung der direkten Erfahrungen ermöglicht; ein besseres Verständnis für uns selbst, eröffnet neue Handlungsoptionen, führt zu mehr Gelassenheit, zu einem freundlicheren Umgang mit sich/anderen und lässt uns die Einzigartigkeit des gegenwärtigen Augenblicks immer wieder bewusst werden.
(Selbst)-Mitgefühl
Mitgefühl ist die Fähigkeit, Schmerz und Leid bei sich selbst und anderen zu empfinden. Es ist gepaart mit dem Wunsch, Leiden zu lindern und mit der Bereitschaft, dafür Verantwortung zu übernehmen. Während Mitleid vor allem mit Angst und Sentimentalität verbunden ist, erfordert Mitgefühl Mut und Grosszügigkeit.
Mitgefühl schliesst die eigene Person grundsätzlich mit ein. Den meisten Menschen fällt es jedoch leichter mitfühlend mit anderen zu sein als mit sich selbst, deshalb ist die Entwicklung von Selbstmitgefühl im Rahmen dieses MBCL Trainings zentral. Es geht dabei nicht darum, sich das Leben schönzureden, sondern mit dem Schmerz in Kontakt zu kommen und gleichzeitig in einer mitfühlenden, fürsorglichen Art und Weise für sich zu sorgen.
Selbstmitgefühl macht uns nicht egoistisch oder selbstbezogen. Die wohlwollende Haltung uns selbst gegenüber motiviert uns und wir können unsere Ziele mit mehr Leichtigkeit und Kraft erreichen. Statt uns zu kritisieren oder zu bemitleiden, lernen wir in schwierigen Situationen weise zu handeln. Mitfühlen erschöpft nicht, da wir aufhören leidvolle Erfahrung zu bekämpfen. Stattdessen lernen wir diese zu zulassen und die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden übernehmen.
Studienergebnisse zeigen, dass Selbstmitgefühl mit deutlich gesteigertem emotionalen Wohlbefinden und erhöhter psychischer Widerstandsfähigkeit einhergeht, ohne "Nebenwirkungen" zu haben (Neff, 2012). Höheres Selbstmitgefühl wirkt sich positiv auf Stress, Angst und Depression aus (MacBeth & Gumley, 2012).